Dauerthema „Griechenlandkrise“ – berechtigte Panik oder Meinungsmache?

Griechenland und damit der gesamte Euroraum stecken in einer schweren Krise. Die Gründe sind vielschichtig: Kritiker behaupten, es sei eine Währungsunion ohne abgestimmte Finanzpolitik. Hinzu kommt das Zusammenspiel zwischen Kommission und Mitgliedsländern, von denen einige Staaten gegen die vereinbarten Regeln verstoßen. Auch das Ungleichgewicht der Volkswirtschaften spielt eine Rolle. Den Medien beschert das Thema ständig neue Optionen für Schlagzeilen.

Zum Höhepunkt der Finanzkrise 2008 gab es eine Übereinkunft zwischen Kanzlerin Angela Merkel und der Presse: Über die Krise sollte im Bewusstsein der Verantwortung mit entsprechender Sorgfalt berichtet werden. Beim Thema Griechenlandkrise scheinen eher Schlagzeilen wie „Panik ums Geld“ zu überwiegen. Dabei wäre eine nüchterne Betrachtung hilfreich, um das Vertrauen wiederherzustellen.

Veränderungen bringen immer Unruhe mit sich, weiß auch Finanzexperte und 5 Sterne Redner Martin Theyer. Der international angesehene Finanzspezialist und Autor des Buches „Verlorenes Vertrauen: Das Tsunami Modell der Finanzkrise“ kennt die Dynamik auf den globalen Finanzmärkten. In seinem Vortrag „Der Euro ist nicht überlebensfähig“ analysiert er, warum der Rettungsschirm nicht greifen kann. Zum Thema Grexit sagt der Finanzexperte: „Die Diskussion um den Grexit verdeutlicht, dass eine essentielle Frage bei der Gründung der europäischen Währungsunion unzureichend beantwortet wurde: Wie kann sich ein Land entschulden und seine relative Wettbewerbsposition als Industriestandort verbessern, wenn eine Abwertung der Währung unmöglich ist? Eine hinreichende Beantwortung ist uns die EU bis heute schuldig, wie die Griechenlandkrise leidvoll verdeutlicht!“

 

 

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