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Das war der falsche Müller!

Da hat VW-Chef Matthias Müller irgendwas falsch verstanden: Bei seinem Trip in die USA sollte er eigentlich die Wogen um den Diesel-Skandal glätten. Doch statt den Schaden zu begrenzen, verpasst er dem Image von Volkswagen die nächste deftige Beule.

Wie war das doch gleich? VW hat durch eine Schummel-Software die Abgaswerte seiner Dieselfahrzeuge optimiert – pardon, manipuliert, und damit Kunden, Behörden und die Öffentlichkeit betrogen. Das Unternehmen hat den Betrug inzwischen auch eingestanden. Da erwartete man in Canossa – pardon, Washington, ein gerüttelt Maß an Zerknirschung und Demut. Und Müller sagt in einem Interview tatsächlich: „Wir haben nicht gelogen.“ Chapeau.

Man muss kein besonders aufmerksamer Beobachter sein um zu sehen, dass Gina McCarthy, die Direktorin der amerikanischen Umweltbehörde EPA die Deutschen für ihre Machenschaften bluten lassen will. Und man sollte meinen, dass die Wolfsburger spätestens seit der katastrophalen Video-Botschaft von Martin Winterkorn kurz vor seinem Rücktritt ihre Vorstandsriege besser auf heikle öffentliche Auftritte vorbereiten. Oder wenigstens den richtigen Mann (oder die richtige Frau!?) dafür auswählen. Jemand wie Tina Müller aus dem Vorstand von Opel vielleicht, die mit ihrer Kampagne „Umparken im Kopf“ das Image des Rüsselsheimer Konkurrenten ordentlich aufpoliert hat.

Im Gegensatz zu den manipulierten Abgaswerten kann das Krisenmanagement von VW jedenfalls nur besser werden. Unsere Kommunikations-Experten geben dazu gern ganz legale Tipps.

Foto © Heinrich Kürzeder