FinTech-Unternehmen greifen Domäne traditioneller Banken an

Eine aktuelle Studie der Managementberatung Bain zeigt, wie Hightech-Konzerne mit Bezahldiensten wie Apple Pay, Google Pay oder Amazon Cash traditionelle Banken zunehmend unter Druck setzen.

56 % der deutschen Studienteilnehmer vertrauen mittlerweile den großen Tech-Unternehmen mehr als der Bankenbranche insgesamt. 51% der Befragten wären bereit, ein Finanzprodukt von einem der etablierten HighTech-Konzerne zu kaufen. „Dadurch drohen die Kreditinstitute mittelfristig nicht nur Erträge, sondern auch den regelmäßigen Kontakt zu ihren Kunden und damit wertvolle Informationen zu verlieren“, kommentiert Dirk Vater, Partner bei Bain. Für 5 Sterne Redner und Futurist in Residence beim 2b AHEAD ThinkTank Michael Carl sind diese Ergebnisse kaum verwunderlich. Der Zukunftsforscher untersucht seit Jahren die Veränderungen auf den Finanzmärkten wissenschaftlich. Für ihn ist deutlich: „Hier wird nur der Anfang einer Disruption sichtbar, die das Gesicht der gesamten Branche in den kommenden zehn Jahren radikal verändern wird.“

In Vorträgen wie „Die Zukunft des Geldes und des Bezahlens“ setzt sich der 5 Sterne Redner intensiv mit dieser aktuellen Thematik auseinander. Nicht nur FinTech setzen Banken unter Druck, mit den großen Digitalkonzernen erwachsen den klassischen Finanzinstituten dynamische und finanzstarkstarke neue Wettbewerber. Technologisch werden Blockchain-basierte Lösungen die bisherigen Logiken der Branche durchkreuzen. „Durch die Digitalisierung steht der gesamten Finanzbranche ein Umbruch bevor. Neue digitale Wettbewerber, die – wie FinTechs – auch strategische Treiber sind, werden künftig die Kundenschnittstellen der klassischen Universalbanken besetzen. Diese müssen daher ihre Struktur, ihre Organisation und ihre Prozesse neu ausrichten, um auch in Zukunft erfolgreich agieren zu können, bevor es zu spät ist“, sagt 5 Sterne Redner Michael Carl.

Viele Banken haben längst begonnen, sich mit dem digitalen Wandel zu befassen. Eine Beobachtung in der Branche lässt den Zukunftsforscher aber immer wieder aufmerksam werden: „Die Branche neigt dazu, die Dynamik zu verkennen, mit der sich der Wandel vollzieht. Wer seine Organisation nicht jetzt auf grundlegend neue Fundamente stellt, wird schon bald nicht mehr genug Zeit haben.“

Die Untersuchung von Bain trägt den Titel „In Search of Customers Who Love Their Bank“. An der Untersuchung nahmen weltweit 152.000 Bankkunden in 29 Ländern teil. In Deutschland waren es 9.600 Befragte.