Faszination Freibeuter - mehr als nur räuberische Seefahrer
Piraterie entwickelte sich vor allem in der Karibik, weil die Freibeuter dort versteckte Buchten und sichere Ankerplätze fanden. Ein anderer Grund für das Erstarken der Freibeuterei ist die Tatsache, dass auf den Kriegs- und Handelsschiffen absolut miserable Zustände für die einfachen Matrosen herrschten. Sie wurden wie Leibeigene behandelt, hatten kaum Rechte und wurden oft noch nicht einmal bezahlt. „Diese Seeleute wehrten sich, begehrten auf, veränderten ihren eigenen Status Quo und wurden Piraten, um in Fairness und Gleichberechtigung miteinander zu leben - und natürlich auch zu rauben“, sagt 5 Sterne Rednerin und Weltumseglerin Stefanie Voss, die sich mit der Geschichte der Piraten eingehend befasst.
Die Piraten schufen in ihren Gemeinschaften quasi-demokratische Strukturen, lange bevor es diese in irgendeinem Staat ihrer Herkunft gab. Das machte sie trotz ihrer oft materiellen Unterlegenheit so gefährlich und machtvoll. Sie wussten genau, wofür sie kämpften und raubten, sie hatten eine sehr hohe Identifikation mit ihrer Mannschaft und ihrem Ziel. In ihrem Vortrag „Piratenstrategie - was Unternehmen von Seeräubern lernen können“ zieht die ehemalige DAX-Konzern-Managerin Parallelen von den Piraten der Karibik zum heutigen Miteinander in Unternehmen. „Identifikation entsteht dann, wenn es Fairness und klare, verbindliche Regeln gibt. Das hatten die Seeräuber verstanden und absolut verinnerlicht. Deshalb lohnt es sich für Unternehmen, sich mit den Strategien der Piraten zu befassen, da man so auch als scheinbar Unterlegener erfolgreich sein kann – wenn der Teamgeist stimmt und eine große Zielklarheit herrscht“, sagt 5 Sterne Rednerin Stefanie Voss.