5 Sterne Redner Neidhart: Gesetz zur Arbeitszeiterfassung schränkt ein

Mit seinem kürzlich gefällten Urteil zur Erfassung der Arbeitszeit sorgte der Europäische Gerichtshof für kontroverse Diskussionen bei Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Gewerkschaften. Danach sind die Arbeitgeber in den EU-Staaten dazu verpflichtet, jede Arbeitsstunde ihrer Mitarbeiter genau zu dokumentieren. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) bewertet die Entscheidung des EuGH positiv, da Schätzungen zufolge jeder fünfte Arbeitnehmer seine Arbeitszeiten nicht erfasst. Demgegenüber steht die Meinung - besonders von Arbeitgeberseite - die Stechuhr würde ein breites Comeback erfahren. Zeiterfassung sei ein Zeichen von Misstrauen und passe nicht in die Arbeitswelt im Zeichen von „New Work“.

Die Stechuhr wurde vor rund 150 Jahren, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zur genauen Dokumentation von Arbeitszeiten entwickelt. Sie sollte für Disziplin und Kontrolle sorgen, da man die Auffassung vertrat, die Arbeitszeit gehörte den Unternehmen. Diese Ansicht wandelte sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte. Mit zunehmender Flexibilität wurde den Arbeitnehmern der eigenverantwortliche Umgang ihrer Arbeitszeit zugetraut. Es zeigte sich, dass zufriedene, mündige und eigenverantwortlich handelnde Mitarbeiter durch immer weniger Kontrollen zu einer Steigerung der Produktivität beitragen.

Welche Ziele Eigenverantwortung und Flexibilität ermöglichen, weiß 5 Sterne Redner und Profisegler Dominik Neidhart. Im Hochleistungssport kommt es genau darauf an, damit das Optimum an Leistung abgerufen werden kann, wenn diese benötigt wird. Vor gut 150 Jahren, also fast zur gleichen Zeit, als die Stechuhr eingeführt wurde, fand das erste Mal der America’s Cup statt. Die Regatta gilt als eine der anspruchsvollsten und härtesten Segelrennen der Welt, das Material und Mannschaft alles abverlangt. Gemeinsam mit seinem Team brauchte 5 Sterne Redner Dominik Neidhart drei Anläufe, um endlich 2007 mit der legendären Alinghi den Sieg im America´s Cup zu erringen. Dieser Erfolg wäre ohne klare Kommunikation, Vertrauen in die Fähigkeiten des Teams und Eigenverantwortung jedes einzelnen Crewmitglieds nicht möglich gewesen.

Mit der Geschichte des America’s Cup und des Erfolgs der Alinghi als Beispiel geht der 5 Sterne Redner in seinem packenden Vortrag „Go hard or go home“ darauf ein, dass es bei außergewöhnlichen Erfolgen weder auf Kapital noch auf die Größe einer Crew ankommt. Beim Spitzensport auf dem offenen Meer ohne festen Untergrund und ohne schützendes Dach kommt es neben Taktik und Planung ebenso auf die Eigenverantwortung eines jeden Teammitglieds an. Wer hier nach „Schema F“ und Stechuhr arbeitet, ist zum Scheitern verurteilt. Das lässt sich ohne Weiteres auf die Wirtschaft übertragen. Ohne Teamwork und Eigenverantwortung der Mitarbeiter ist kein Unternehmen wettbewerbsfähig. Kreativität, neue Lösungen und Zuverlässigkeit in der Produktivität sind Garanten für das Erreichen von Zielen. Eine offene Kommunikation ist ebenfalls erforderlich, zu der auch konstruktive Feedbacks gehören. Den Teams müssen Freiräume gegeben werden. Ständige Kontrollen und starre Vorgaben erzeugen Misstrauen, Neid und bremsen den Arbeitsfluss aus.

Gerade in Zeiten permanenter Veränderungen, ständiger technischer Neuerungen und Digitalisierung kommt es auf das Zusammenspiel vieler Faktoren an, damit Mitarbeiter ihre Fähigkeiten und ihre Kreativität voll entfalten können. Es hat sich gezeigt, dass Eigenverantwortung der Mitarbeiter den Unternehmen immense Vorteile bringt. Sie fördert nicht nur die Motivation, sie steigert die Wettbewerbsfähigkeit und Unternehmen können sich viel leichter und flexibler an Veränderungen anpassen. Das sind Faktoren, die den Vorsprung im Markt ermöglichen. „Selbst ein kleiner Vorsprung reicht, um den Sieg einzufahren, wie das Beispiel der Alinghi zeigt. Wir gewannen den letzten Lauf mit einem minimalen Vorsprung von einer Sekunde, was von der Jury ermittelt wurde. Das reichte!“, kommentiert 5 Sterne Redner Dominik Neidhart den Gewinn des America’s Cup.