Jo Halbig: Was tun gegen den Fachkräftemangel auf dem Land?

Besonders ländliche Regionen trifft der Fachkräftemangel hart. Junge, gut ausgebildete Talente ziehen lieber in die Großstädte, wo ihnen mehr geboten ist. Für Unternehmen mit Firmensitz abseits der Ballungszentren wird es immer schwieriger, passende Mitarbeiter zu finden und auf Dauer zu halten. 5 Sterne Redner Jo Halbig kennt diesen Drang, raus aus der Provinz zu wollen. Der Sänger der Killerpilze ist im schwäbischen Dillingen aufgewachsen und führt inzwischen eine Promotionagentur in München. Doch seiner Heimat ist er immer treu geblieben und weiß, wie man gerade junge Leute dorthin lockt.

Seinen Geburtsort Dillingen bezeichnete Jo Halbig in einem Zeitunginterview mal als verschlafenes Nest. „Aber wir lieben Dillingen und das Umland aufgrund seiner Unaufgeregtheit, die uns wohl eines Tages dazu veranlasste, mit der Musik zu beginnen und dazu einen Gegenpol zu bilden“, sagte er über die Verbundenheit der Killerpilze zu ihren Ursprüngen. Der faszinierende Referent und Keynote Speaker kennt das Gefühl der jungen Generation nur allzu gut, sich irgendwann wegen der Ausbildung, des Studiums oder des ersten Jobs für eine neue Heimat entscheiden zu müssen.

In einem Alter, in dem man sich dann gerne ausprobieren will, bieten gerade die Metropolen dazu zahlreiche Möglichkeiten. Hier sitzen zudem die bekannten, großen Unternehmen und hippen StartUps, die mit modernen Büros in zentraler Lage punkten. Bei der Suche nach Fachkräften haben sie einen klaren Standortvorteil. Für Unternehmen auf dem Land dagegen ist das momentan eine deutliche Herausforderung. Doch auch hier gibt es Möglichkeiten, für die junge Zielgruppe als Arbeitgeber und Wohnort attraktiv zu sein. Man muss nur wissen, worauf Menschen in diesem Alter bei der Wahl einer Stelle wertlegen.

Wie das gelingen kann, zeigt Jo Halbig zum Beispiel seit mehreren Jahren als Organisator des Donauside Festivals. In diesem Jahr stellte er mit der Veranstaltung einen neuen Besucherrekord auf. Damit will Halbig nicht nur seiner Heimatstadt etwas zurückgeben und die lokale Musikszene fördern, sondern er hat es geschafft, dass Dillingen mit dem Event über die Grenzen der Region bekannt ist und das junge Publikum teils aus der Ferne anreist.

Doch damit junge Leute länger als einen Festivaltag bleiben und dauerhaft in ländliche Regionen ziehen, müssen Unternehmen vor Ort entsprechende Angebote für sie schaffen und sie besonders fördern. Das fängt zum Beispiel mit der Unterstützung bei der Wohnungssuche an und hört bei flexiblen Arbeitszeitmodellen wie Home Office auf. Auch ein eigener Dienstwagen ist gerade auf dem Land attraktiv, wenn der Öffentlichen Nahverkehr kaum ausgebaut und nur eine beschwerliche Alternative ist.

Um dem Fachkräftemangel auf dem Land entgegenzuwirken, rät daher 5 Sterne Redner Jo Halbig in seinen Vorträgen, sich mit der Lebenswelt der jungen Generation genau auseinanderzusetzen: Was ist ihnen wichtig? Wo stehen sie gerade? Wo wollen sie hin? Mit diesem Wissen können Arbeitgeber dann gegenüber der Konkurrenz aus der Großstadt die attraktiveren Angebote entwickeln.