Digitalisierung ist für viele stationäre Händler kein Thema
„Auffällig ist an den Ergebnissen, es sind viele kleine Händler, die auf digitale Lösungen verzichten. Bei großen und mittleren Händlern sind digitale Helfer fester Bestandteil im Front- und Backoffice“, äußert sich Georg Wittmann, Geschäftsführer bei ibi research, gegenüber dem Handelsblatt. Wie riskant es ist, nur auf stationären Handel zu setzen, zeigen die Zwangsschließungen infolge der Pandemie. Vielen Unternehmen brach auf einen Schlag der gesamte Umsatz weg. Bereits vor der Krise wies der Director Innovation & Change beim 2b AHEAD ThinkTank und 5 Sterne Redner Dr. Jörg Wallner darauf hin, dass sich der stationäre Handel durch die voranschreitende Digitalisierung in einem gewaltigen Umbruch befindet.
„Mobile Endgeräte, neue Software und die Möglichkeiten des E-Commerce haben das Kundenverhalten einschneidend verändert. Selbst Größen wie Karstadt, Schlecker oder der Baumarktriese Praktiker sind im stationären Handel entweder längst Geschichte oder werden vom Wandel überholt“, sagt der renommierte Zukunftsforscher. Nach seiner Auffassung, die er auch in seinen wissenschaftlichen Arbeiten vertritt, muss mehr getan werden, als nur eine Website einzurichten, um Kunden zu erreichen und zu binden. „Neue Konsumwelten sind entstanden. Datengestützte Auswertungen des Einkaufsverhaltens erlauben es, etwas sehr Menschliches in den Handel zurückzubringen: Aufmerksamkeit und Wertschätzung, ausgedrückt durch passende Produkt- und Serviceangebote. Der stationäre Handel muss daher umdenken, sich aktiv mit Zukunftsthemen beschäftigen und neue Strategien entwickeln, wenn er überleben will“, sagt 5 Sterne Redner Dr. Jörg Wallner.