5 Sterne Redner

Mitte 2017 autonomes Autofahren in Stuttgart Realität?

In Stuttgart und Ludwigsburg sollen ab Mitte 2017 jeden Tag ein bis zwei Dutzend Autos über ausgewählte Straßen rollen, mit denen autonomes Fahren ohne Eingreifen der Fahrer getestet wird. Voraussetzung ist, dass das Pilotprojekt von der Landesregierung Baden-Württemberg den beiden Städten zugesprochen wird. Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn sagte vor Medienvertretern: „Das Thema autonomes Fahren hat nun mal riesige innovationspolitische Bedeutung. Als OB kann ich es nicht verantworten, diese Chance an Stuttgart vorbeiziehen zu lassen.“

Allein im Raum Stuttgart werden ca. 15 % des gesamten Umsatzes der deutschen Automobilindustrie erzielt. Das sind rund 53 Mrd. Euro pro Jahr. Für die Stadt Stuttgart ist es daher ein „Muss“, sich um dieses Testprojekt zu bewerben. „Schon heute sind Autos nicht mit denen von vor 10 oder gar 20 Jahren zu vergleichen“, sagt Kai Arne Gondlach, Senior Researcher vom 2b AHEAD ThinkTank und 5 Sterne Redner. Viele technische Neuerungen unterstützen heute bereits das Fahren. Integrierte Kommunikation wie Multimediacenter, Brems- und Abstandsassistenten oder Einparkhilfen verbinden sowohl Menschen als auch Fahrzeuge untereinander und neue Modelle kommen bereits mit integrierter Internetflatrate. Das ist nicht nur komfortabel, sondern rettet vor allem auch Leben, reduziert Abgasemissionen und führt insgesamt zu effizienteren Fahrzeugen.

Der Zukunftsforscher Kai Gondlach analysiert wissenschaftlich, wie sich Mobilität zukünftig darstellen wird. Selbstfahrende Autos sind keine Utopie. Zwar befinden sich diese Systeme noch in Testphasen, aber sie sind bereits auf dem Sprung in die Massenmärkte. Das ist spätestens seit der Präsentation des neuen Tesla Modell 3 medienwirksam bekannt geworden, doch auch etablierte Autobauer setzen immer mehr auf teilautonome Systeme.

Aber auch die Infrastruktur ist digital geworden. Dazu gehören Verkehrsleit- und Informationssysteme, die die Fahrer noch gar nicht so sehr wahrnehmen. Es arbeiten überwiegend Stadtplaner und Verkehrsbetriebe mit den Daten. Das Ziel: eine smarte smarte Vernetzung von Straßen, Ampeln, Radwegen und Fahrzeugen. Für intermodal Reisende lässt sich dieser Fortschritt bereits mit Apps wie Qixxit oder Moovel abbilden: Quasi mit einem Klick kombinieren die Nutzer damit Flugzeug, Bahn, Mitfahrgelegenheiten und Mietwagen. Andernorts ist man noch weiter. So testet das Mobilitätsunternehmen Uber, welches private Fahrer und Mitfahrer komfortabel zusammenbringt, inzwischen auch autonome Pkw auf US-amerikanischen Straßen. „Der ‚Pilot‘ in Stuttgart ist nur ein weiterer Schritt in Richtung Mobilität von Morgen und notwendig, damit Deutschland, Geburtsland der Automobilität, nicht in Sachen Innovation abgehängt wird“, sagt der 5 Sterne Redner.

 

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