Eselsbrücke über das Wasser des Vergessens

Diese Probleme kennen wir wohl alle: Jemand grüßt uns und wir können uns partour nicht erinnern, woher wir ihn kennen. Nicht so Boris Nikolau Konrad. Er begrüßt rund 40 Gäste zu seinem Vortrag in der Sonne, Echenbrunn. von jedem lässt er sich dabei den Namen sagen, um eine halbe Stunde später alle richtig wiederzugeben. Für die Besucher ein beeindruckendes Phänomen, Für den Weltmeister im Namenmerken selbstverständlich. Sein Rekord liegt beim Merken von 201 Namen in 15 Minuten.

Wie man solch ein geniales Gedächtnis bekommt, erzählt der promovierte Neurowissenschaftler den begeisterten Zuschauern auf charmante Weise: Um sich etwas gut merken zu können, sei es wichtig, Zahlen und Fakten mit Dingen zu verbinden, die man leichter behält. Man stellt sich also statt einer Eins einen Baum vor, statt einer Zwei einen Schwan, die der Zahl ähnlich sieht, statt einer Drei einen dreibeinigen Hocker und so weiter. Dann verknüpft man diese Dinge zu einer Geschichte.

Für die Zuschauer gilt es, sich scheinbar sinnfreie Begriffe "Königin" und "Glocke", oder "Pizza" und "Papst" in der richtigen Reihenfolge zu merken und miteinander zu verbinden. Dank Ankerpunkten auf dem Körper, die unter viel Gelächter von den Zuschauern mit den Begriffen verknüpft werden, stellen sich die Zuschauer bewegte Bilder vor, wie zum Beispiel die Königin, die auf den Knien sitzt und eine Glocke läutet. Oder der Papst, der auf der Schulter steht und mit der Pizza wirft. "Je actionreicher und verrückter die Bilder, umso leichter können Sie sich diese merken", betont der Dillinger 5-Sterne-Redner.

Schnell haben sich die Gäste insgesamt 20 Bilder eingeprägt und staunen nicht schlecht, als sie erfahren, dass diese Symbole für die zehn bevölkerungsreichten Städte Europas stehen, in der richtigen Reihenfolge, versteht sich.

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