5 Sterne Redner

Wochenend Journal: Lass uns mal machen

Nachfolgend ein Einblick in den Artikel des Wochenend Journals der Donau Zeitung mit 5 Sterne Redner und Trendforscher Sven Gabor Janszky zum Thema: "Lass uns mal machen" im Wortlaut:

Intelligente Maschinen, menschengleiche Roboter und permanente Vernetzung revolutionieren nun auch die Industrie. Da stellt sich doch die Frage: Machen wir uns gerade überflüssig?

Die Fabriken beginnen zu sehen, zu fühlen und selbst zu entscheiden Wer heute im Maschinenbau-Land Deutschland auf eine Industriemesse geht, kann einem Schlagwort nicht ausweichen: „Industrie 4.0“. Politik und Hersteller kündigen damit eine vierte industrielle Revolution an – nach der Erfindung der Dampfmaschine, des Fließbands und der Automatisierung. Nun soll das Internet in die Fabrik einziehen und die Geräte sollen beginnen, sich selbst zu organisieren.

Auf der Automatica – der Automatisierungsmesse in München – erfüllt ein Zischen, Klackern und Blinken die Hallen. Roboter stapeln Bauklötzchen hin und her. In den Fabriken werden diese Geräte später Autos zusammenschweißen oder Kartons befüllen. Kann man die Industrie 4.0 hier bereits besichtigen?

Die Forscher des Lehrstuhls Automatisierung und Informationssysteme der TU München wagen ein Experiment. Sie verbinden über ein Datennetz verschiedene Maschinen, die quer über das Messegelände verstreut sind. In mehreren Schritten wird ein noch recht simples Produkt erstellt: ein Flaschenöffner. Allerdings ohne menschliches Eingreifen. Und darauf kommt es an. Ein Gerät schneidet den Öffner aus dem Blech, an anderer Stelle ummantelt eine Maschine den Griff mit Plastik, am Ende wird der Öffner graviert und verpackt. Kleine Roboterfahrzeuge befördern die Teile von A nach B. Sensoren machen es möglich. Die Fabrik beginnt zu sehen, fühlen und entscheiden.

Die Industrie 4.0 biete Deutschland eine riesige Chance, hoffen Wirtschaftsvertreter. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel will die Industrie 4.0 zu einem Schwerpunkt der politischen Arbeit machen, Konzerne wie Siemens sind geradezu elektrisiert, die EU-Kommission stellt für die zivile Robotik mehr Fördergeld bereit und erhofft sich 240.000 neue Jobs. Der Trendforscher Sven Gabór Jánszky ist überzeugt, dass die Industrie 4.0 Realität wird. In seinem Buch „2025 – So arbeiten wir in der Zukunft“ hat er sich mit der Arbeitswelt von morgen beschäftigt. „In der Fabrik von morgen sind alle Geräte vernetzt und kommunizieren miteinander“, sagt er. Noch wichtiger aber sei, dass die zu bearbeitenden Werkstücke selbst – in unserem Fall der Flaschenöffner – den Maschinen auftragen, was diese tun sollen. Chips oder Codes auf der Oberfläche der Werkstücke machen es möglich. Sie gestatten auch, dass die Erzeugnisse der Fabrik von morgen keine Massenware sind, sondern industriell gefertigte Einzelstücke.

Den gesamten Zeitungsartikel haben wir für Sie unten als PDF angehängt.