Marketingexperte Dominic Multerer: Politiker müssen wie Marken denken

Eine Woche vor der ­Bundestagswahl sind 46 Prozent der Wähler noch immer unentschlossen: Das hat eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die Frankfurter Allgemeine Zeitung ergeben. Viele Bürgerinnen und Bürger halten die Wahl für bereits entschieden. Daher sei der Wahlkampf für viele Wahlberechtigte uninteressant, mutmaßen Wahlforscher. Auch der Anteil der Nichtwähler steigt. Schon bei der letzten Bundestagswahl machten sie rund 22 Prozent aus. Damit verzeichnet Deutschland bei der Wahlbeteiligung den zweitgrößten Rückgang von allen Demokratien, hinter Portugal und vor Frankreich.

Marketingexperte und 5 Sterne Redner Dominic Multerer, den das Magazin t3n als „einen der führenden Marketingköpfe des Landes“ bezeichnete, wundert das nicht. „Wenn bereits über 20 Prozent der Wähler bei Umfragen angeben, die Parteien unterscheiden sich nicht mehr voneinander, so ist das eine Aussage, die Parteien und Politiker wachrütteln sollte“, sagt der mehrfache Autor von Business-Ratgebern. Multerer gehört zur Generation der „Digital Natives“ und betrachtet Entwicklungen generell aus einem anderen Blickwinkel. Immer wieder setzt er sich in verschiedensten Funktionen mit Politik und Kommunen auseinander. So verantwortete er 2014 eine Videoproduktion für den Kommunalwahlkampf der CDU in Nordrheinwestfalen. Ferner ist er Co-Autor eines Fachbuchs zum Thema „Kommunen“. Seit langem schon ist Keynote Speaker Dominic Multerer der Meinung, dass allerorten die Courage für klare Positionen und Standpunkte fehlt.

Der 5 Sterne Redner ist dafür bekannt, Fakten knallhart auf den Punkt zu bringen. Für ihn gilt, Konventionen auf den Prüfstand zu stellen und wenn nötig Regeln zu brechen. Die Sichtweise des Marketeers auf die Thematik Marke ist ungewöhnlich und sorgt für regelmäßige Schlagzeilen in den Medien (Handelsblatt, Bild, W&V). „Viele Verantwortliche in den Parteien haben nicht verstanden, dass sie wie eine Marke sichtbar werden müssen, um wahrgenommen zu werden. Ihnen fehlt ein klares Profil, damit sie sich positionieren können. Nur so fallen sie auf und der Wähler kann die Parteien unterscheiden. Klare Kernthemen, Thesen schaffen Identifikation und Wähler – weichgespültes wirkt Profillos, daher haben Politiker wenig Profil, weil sie in der Regel für nichts stehen.“, resümiert Dominic Multerer.

Den Kontakt zur Politprominenz hat der 5 Sterne Redner seit geraumer Zeit intensiviert. In zahlreichen Interviews, die er als verantwortlicher Chefredakteur für das kommunale Magazin „K1“ führte, forderte Multerer seine Gesprächspartner mit zum Teil provokanten Thesen und Fragen heraus. Darunter waren Persönlichkeiten wie der ehemalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz Kurt Beck, der Bundesvorsitzende der FDP Christian Lindner, der Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Roland Schäfer sowie die stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU Julia Klöckner.

Dem Experten für Markenkommunikation fällt bei seinem umfangreichen Tätigkeitsfeld immer wieder auf, dass Parteien sich noch immer zu wenig mit digitalen Medien befassen - und das, obwohl der Ausbau der Digitalisierung in ihren Programmen ein fester Punkt ist. „Teilweise stellen sich etablierte Parteien als zu ‚lieb‘ dar und schaffen es kaum, moderne Kanäle aktiv zu bespielen. In den USA stehen Politiker ganz anders dazu“, sagt der 5 Sterne Redner. Er empfiehlt, Themen eindeutig zu besetzen, diese sichtbar zu machen und die Kommunikationsmöglichkeiten voll auszuschöpfen. „Jeder einzelne Politiker braucht ein Thema - ein Thema und seine Positionierung dazu“, lautet das Fazit von Dominic Multerer.