Box-Weltmeisterin Rola El-Halabi auf der Blauen Couch im BR1

„Sie ist eine, die boxen kann, aber auch Schläge einstecken kann“, so wird sie in der Sendung angekündigt. Ihre Geschichte hat Rola in ihrem Buch „Stehaufmännchen“ niedergeschrieben. Im Interview mit Gabi Fischer erzählt sie, dass sie heute noch Angst hat. Erstens vor einer Waffe und zweitens vor ihrem Vater: „Ich tue mich heute noch schwer, wenn ich in einem Kinofilm eine Waffe sehe oder wenn eine Vater-Tochter-Beziehung thematisiert wird“, verrät die Boxerin. Irgendwann hat sie zwar ihren Stiefvater aus ihrem Kopf verdrängt, aber es ist schwer für sie. Selbst bei der Gerichtsverhandlung hat er ihr nie in die Augen gesehen. Entschuldigt hat er sich nie bei ihr. „Mein Vater wollte mich ganz unten sehen. Diesen Wunsch werde ich ihm nicht erfüllen. Ich bin als Weltmeisterin gegangen und ich werde als Weltmeisterin zurückkommen!“

„Ich boxe mich zurück ins Leben“

Am 1. April 2011 wurde die im Libanon geborene Athletin von ihrem Stiefvater, der zu dieser Zeit auch ihr Manager war, in der Kabine vor einem WM-Fight in Berlin niedergeschossen. Vier Kugeln trafen Rola in die Hand, die Knie und die Füße. Aber sie gab nicht auf. Nach Monaten im Rollstuhl, fünf Operationen und sechs Monaten hartem Training ging sie im Januar 2013 wieder in den Ring und verlor gegen die Italienerin Lucia Morelli. Im September darauf gelang es ihr und sie verteidigte erfolgreich ihren WM-Titel gegen Sopo Pudkaradze. Rola hat sich wieder bis an die Spitze gekämpft. Wie sie selbst sagt: „Nur der Wille zählt!“ Eine mitreißende und bewegende, aber auch sehr motivierende Geschichte.

Diese Erlebnisse und Erfahrungen gibt sie auch in ihrem Buch und in ihren Vorträgen weiter. Von Rola El-Halabi kann man lernen wie man richtig mit Krisen umgeht und wie man mit mentaler Stärke aus persönlichen Rückschlägen hervorgeht.