Felix Brunner als Studiogast im BR
Was der Allgäuer, der aus Hopferau kommt, daraus gelernt hat, wie er sein Leben heute meistert und seine Erfahrungen anderen Menschen weitergibt, erzählt er den Zuschauern. Das muss man sich ansehen, denn was der Motivationsredner nach seinem lebensgefährlichen Unfall und mehreren schmerzvollen Jahren heute für ein Leben führt, ist einzigartig. Ohne seine positive Einstellung wäre er heute nicht so weit. Denn aufgeben, das Wort gibt es für ihn nicht. Damals nach dem Unfall, und auch heute nicht. Inzwischen ist der Behindertensportler ein erfolgreicher Motivationsredner, der anderen hilft, weiterzumachen, auch wenn es mal schwierig wird im Leben.
Kurz vor dem Interview war Felix, der im Sommer 2013 als erster Rollstuhlfahrer die Transalp off-road mit einem Handbike meisterte, mit dem Handbike in den Bergen Colorados in den USA unterwegs. Und das wieder mit einem atemberaubenden Tempo. Davon wurden Filmausschnitte ausgestrahlt. „Das Schöne war, wir waren drei Wochen unterwegs und es funktionierte dort an jedem Ort alles super. Keiner fragte mich, warum ich im Rollstuhl sitze. Die Amis waren gar nicht oberflächlich, wie immer behauptet wird. Es ist hier völlig egal, woher ich komme und warum ich gehandicapt bin“, erzählt Brunner begeistert.
Zwei Jahre nach seinem Unfall im Mai 2011 - Felix war nach einer Eisklettertour abgekürzt und lebensgefährlich verletzt - war das BR schon einmal zu Dreharbeiten bei Felix zuhause. Da hatte er bereits 60 Operationen hinter sich. Er war zwölf Monate im Krankenhaus, davon acht Monate im künstlichen Koma. Sogar ein Multiorganversagen stand an. Doch Felix unglaublicher Lebensmut, die Unterstützung seiner Familie und Freunde haben ihm geholfen, weiterzumachen. Einen Moment sah es so aus, als würden die Eltern ihren Sohn verlieren. Doch er kämpft und es geht aufwärts. Bald fährt er wieder Auto und organisiert Blutspendeaktionen beim Roten Kreuz. Hat der Unfall ihn verändert, will Däumling wissen.„Da ist der Bergsteiger in mir noch nicht verlorengegangen. Heute habe ich sogar mit dem Rollstuhl noch genauso viel Spaß am Leben wie vorher. Ich habe mich weiterentwickelt und ich schätze den Moment mehr als früher,“ sagt der Optimist. Hat es den Menschen Brunner verändert? „Ich bin Botschafter des Deutschen Blutspendedienstes (Brunner hat selbst rund 800 Blutkonserven bekommen), halte Vorträge an Schulen und vor Entscheidern aus der Wirtschaft und auf Fachtagungen. Ich habe Demut gelernt und schätze auch kleine Momente mehr als früher.“
Was man daraus lernen kann, gibt er seinen Zuhörern weiter: „Niederlagen müssen nicht immer schlecht sein, man kann persönlich oft viel daraus lernen. Es können Dinge sein, die einen zu einem persönlichen Erfolg führen. Warnsignale sollte man jedoch wahrnehmen, bevor es zu einem Unfall kommt.“