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Raus aus der EU: Was Führungskräfte vom Brexit lernen können

Die Briten haben sich entschieden: Sie wollen den Brexit! Das Ergebnis war knapp, aber die wählende Mehrheit hat für einen Austritt gestimmt. Hier glaubt die Demokratie an die Intelligenz der Masse.

Aber wie intelligent war die Masse im Fall der Brexit-Abstimmung wirklich? Fast 30% waren überhaupt nicht wählen. Um die 16 Millionen Briten haben sich gegen den Austritt aus der Europäischen Union entschieden. 17 Millionen hingegen waren überzeugt vom Brexit! Sie haben für den nationalen Alleingang gestimmt – somit wohl ihrem Land zumindest kurzfristig massiven Schaden zugefügt.

Der Brexit zeigt, dass es mit der Intelligenz der Masse nicht immer weit her ist. Menschen entscheiden oft nicht rational und weitsichtig, sondern wie wir aus der Verhaltensökonomie wissen, häufig zu ihrem eigenen Nachteil. Die Komplexität der Situation wird nicht erkannt und die Emotionen haben einen zu starken Einfluss auf die Entscheidung. Daher kommt es bei kurzfristigen und unter Druck gefällten Entscheidungen, häufig zu schlechten Konsequenzen.

Der Brexit sollte deshalb ein Warnschuss für Führungskräfte sein. Heute binden viele Unternehmen ihre Mitarbeiter immer enger in Entscheidungen ein. Das ist an sich eine gute Sache, da den Mitarbeitern viel Selbstverantwortung zugetraut wird.Dennoch zeigt das britische Votum aber, dass strategische Grundsatzentscheidungen von denen gefällt werden sollen, die dafür bezahlt werden: der obersten Führungsebene.

Motivationsexpertin Ina Rudolph hält es für sehr wichtig, die Belegschaft in wichtige Themen miteinzubinden, da hier oft interessante Ideen entstehen. Dennoch sollte die finale Entscheidung über wichtige Dinge von den Führungsverantwortlichen gefällt werden.

Im Falle Großbritanniens heißt das: Regierung und Parlament sind vom Volk gewählt und haben die Aufgabe, über Grundsatzfragen des Landes zu entscheiden. Das Gleiche gilt auch in Unternehmen: hier sollen die Mitarbeiter ihre alltägliche Arbeit erledigen können und die Spitze hat die Aufgabe, sich um Fragen bezüglich des Unternehmens zu kümmern, die Zeit, Ruhe und viel Wissen brauchen.