Die Macht des Willens erreicht jedes Ziel
Stille. Einsamkeit. Rund um mich nur die Unendlichkeit und Weite des australischen Outbacks. Feiner roter Sand umhüllt mich und dringt in alle Körperzellen vor. Sengende Hitze. Trotzdem laufe ich weiter. Mein Ziel: Der Ayers Rock. Ich laufe insgesamt 1120 Kilometer durch das australische Outback. Und zwar mit einem zeitlich gesetzten Limit von 14 Tagen. Um dies zu schaffen, muss ich täglich eine Strecke von 80 km bewältigen, also fast zwei Marathondistanzen. Unmöglich, denken Sie jetzt? Ja, es ist fast unmöglich. Und doch habe ich genau diese Herausforderung vor einem Jahr in Australien erfolgreich gemeistert. Allein mit körperlicher Fitness sind solche extremen Herausforderungen nicht zu bewältigen. Einzig und allein die Macht meines Willens machte diese Resultate möglich.
Vorbereitung ist (fast) alles
Wie ist mir das gelungen? Ich habe mich selbstverständlich körperlich intensiv auf dieses Extremabenteuer vorbereitet. Unzählige Trainingsstunden und Trainingsläufe standen im Vorfeld auf dem Programm. In körperlicher Bestform brach ich mit meinem Team nach Australien auf. Diese trainingsmäßige und logistische Vorbereitung ist sehr wichtig, aber nicht alles. Was noch mehr zählt, ist die mentale Vorbereitung meiner Abenteuer. Wenn ich es unterlasse, im Vorfeld ein mentales Kraftfeld des Willens aufzubauen, das mich während des Abenteuers trägt, habe ich kaum eine Chance, meine gesetzten Ziele zu erreichen. Diese starke, unverrückbare mentale Kraft und die absolute Überzeugung, es zu schaffen brauche ich besonders dann, wenn es während eines Laufes schwierig wird.
Aufgeben gilt nicht
In Australien lief bei weitem nicht alles nach Plan. In der zweiten Woche litt ich unter dem unter Läufern sehr bekannten Schienbeinkantensyndrom, und ich hatte eine Oberschenkelverhärtung. Es sah einmal so aus, als müsste ich aufgeben. Die Strecke vor mir schien endlos, die Hitze war unerträglich. Meine Schmerzen auch. Aber in genau diesen Momenten schöpfe ich aus dem Reservoir meiner mentalen Kraft und Stärke, in das ich in der Vorbereitungsphase so viel investiert habe. Ja, dieser Moment ist schrecklich, ich möchte anderswo sein und keinen Fuß mehr vor den anderen setzen. Trotzdem gelang es mir noch immer, das Große Ganze dieses Abenteuers zu sehen, und ich zwang mich vorwärts. Ich lief nicht 80 km pro Tag, sondern jeweils immer einen weiteren Kilometer. Und dann den nächsten. Hätte ich ständig die noch gesamte zurückzulegende Strecke vor mir gesehen, ich hätte nur aufgeben können. Durch die Macht des Willens, immer nur zu denken, „und jetzt der nächste Kilometer“, bleibe ich im gegenwärtigen Moment und die gesamte Strecke wird machbarer. Dies gilt genau so für das Geschäftsleben, wo es auch ratsam ist, sich bei Projekten Etappenziele zu setzen und Zwischenerfolge zu „feiern“.
Visualisierung unserer Erfolge
Vor meinem Australien-Abenteuer habe ich mir jeden Morgen und jeden Abend vor dem Einschlafen in allen Einzelheiten ausgemalt, wie ich mein Ziel erreiche. Wie ich mich fühlen werde, wenn mein Team mich am Ayers Rock in Empfang nimmt. Ich habe meine Freudentränen auf meinen Wangen wahrgenommen. Ich habe den Geschmack der ersten paradiesischen Cola gleich nach dem Eintreffen gespürt. Ich habe den Ayers Rock immer näher kommen sehen in meinen Gedanken, jeden Morgen und Abend. Ich befand mich noch in Baden Württemberg, aber ich war trotzdem jeden Tag gedanklich in Australien. Und in meinen Gedanken kam ich erfolgreich an meinem Ziel an. Wir alle können auf diese Weise unseren Willen perfekt „konditionieren“ und vorbereiten. Voraussetzung ist, die Emotionen wirklich zu spüren, als wenn sie bereits Tatsache wären.
Der Wille zum Erfolg
Sie müssen nicht gleich solche extremen Abenteuer wie ich bestehen, aber wenn es um Ihren „Berufsmarathon“ geht, gelten durchaus dieselben Regeln. Ob Sie bei einem wichtigen Kunden eine entscheidende Verkaufspräsentation halten, eine neue Zielgruppe erschließen oder ein Produkt lancieren. Jedes Projekt sollte mit dem absoluten und gedanklichen Willen zum Erfolg beginnen. Motivation, Konzentration, Durchhaltevermögen, Leidenschaft, Entschlossenheit und der richtige Umgang mit Rückschlägen sind die Erfolgsschlüssel im Beruf wie in der Welt des Extremsports.
Wie Sie schaffen, was Sie sich vornehmen
Motivation ist nichts anderes, als sich selbst zu sagen: Ich will. Das ist eine der besten Definitionen von Motivation, die ich kenne. Diese zwei Wörter sage ich mir oft in den Vorbereitungsphasen meiner Extremläufe. Selbst einem passionierten Läufer wie mir fällt es nicht immer leicht, in die Laufkleidung zu schlüpfen und meine Trainings durchzuziehen wie geplant. Ich laufe in der Woche manchmal 150-180 Kilometer. Besonders bei solchen langen Strecken ist das unbedingte Wollen, die vollkommene Identifikation mit dem Ziel und vor allem die richtige Einstellung ganz entscheidend. „Ich will!".
Nutzen auch Sie die unbedingte und starke Kraft Ihres Willens für all Ihre Projekte. Vertrauen Sie auf Ihre innere Kraft und mentale Stärke. Dann ist alles möglich!
Über Norman Bücher
Motivationsexperte, Abenteurer und 5 Sterne Redner Norman Bücher ist Extremläufer aus Leidenschaft. Der Abenteurer stellt sich extremen sportlichen Herausforderungen und bestreitet die schwierigsten Marathonläufe der Welt. Er hat die Atacama Wüste in Chile durchquert und erfolgreich am 100 Meilen Lauf im Himalaya und dem Jungle Marathon in Brasilien teilgenommen. Eine große Herausforderung war die erfolgreiche Durchquerung des australischen Outbacks auf 1120 Kilometern innerhalb von zwei Wochen im Mai 2012. Im Oktober 2012 absolvierte er erfolgreich den Kalahari Augrabies Extreme Marathon in Südafrika. Norman Bücher hat einen Lehrauftrag an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen. Als Diplom-Betriebswirt und Diplom-Sportmarketing-Manager verfügt Norman Bücher über fundiertes wirtschaftliches Fachwissen. Nach längeren Auslandsaufenthalten arbeitete er bei verschiedenen Unternehmensberatungen. Heute gibt er neben seinen sportlichen Projekten seine jahrelange Erfahrung aus dem Extremsport kombiniert mit seinem betriebswirtschaftlichen Know-how als mitreißender und motivierender Vortragsredner weiter. Denn sein Lebensmotto „break your limits“ gilt in der Wirtschaft wie im Sport.
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