Norman Bücher wagt Soloexpedition durch die Wüste Gobi
Extremläufer und Vortragsredner Norman Bücher bereitet seinen neuen Extremlauf vor. Nach der Durquerung von Feuerland im Frühling dieses Jahres und seines Laufes „Run-to-the-Rock“ zum australischen Ayers Rock 2013 ist er Ende September aufgebrochen um die faszinierende Wüste Gobi auf einer herausfordernden Soloexpedition durchqueren.
Norman Bücher ist Motivationsexperte und 5 Sterne Redner des 5 Sterne Teams aus Dillingen. Im Interview, das er vor seinem Aufbruch gab, verrät der Abenteurer, was seine Motivation für diese Wüstendurchquerung ist, wie er dafür trainiert und wie er sein Equipment zwölf Tage lang durch die Gobi transportieren wird.
Warum haben Sie die Wüste Gobi als Ziel Ihres nächsten Laufabenteuers gewählt?
Einige der Wüsten dieses Planeten habe ich schon zu Fuß durchlaufen, wie erst im vorigen Herbst die Kalahari. Wüsten an sich faszinieren mich, ziehen mich an durch ihre Weite und Einsamkeit. Die Gobi ist schon lange mein Traum gewesen, den ich mir nun erfülle. In der Mongolei war ich noch nie für einen Lauf, das ist also totales Neuland und eine sehr große Herausforderung.
Dies ist Ihre erste richtige Solo-Expedition. Was macht sie so speziell?
Ich bin absolut und total alleine auf mich gestellt, während ich zwei Wochen durch die Wüste laufe. Es gibt dieses Mal kein Team, das mich begleitet, keine Fotografin, wie das noch in Feuerland der Fall war und schon gar kein begleitendes Fahrzeug, Nur die Wüste und ich.
Wie versorgen Sie sich in der Wüste?
Wie schon in Feuerland wird mein Babyjogger zum Einsatz komme. Er hat sich bereits in Feuerland sehr gut bewährt. Der Babyjogger bietet ausreichend Platz, um alles, was ich benötige, bei mir zu haben. Ich transportiere darin meine gesamte Ausstattung, alle Nahrungsmittel und die ersten Wasservorräte unter. Ca. 40 Kilo an Gewicht werde ich so durch die Wüste Gobi ziehen...
Wie haben Sie sich auf diese Wüstendurchquerung vorbereitet?
Geistig finden meine Vorbereitungen schon seit längerer Zeit statt. Nach meinem Urlaub unternehme ich jetzt wieder die ersten ausgedehnteren Läufe über 30 Kilometer und mehr. Wichtig ist, möglichst viele Trainingskilometer mit dem Babyjogger zurückzulegen. Speziell auf sandigem Untergrund. Ein wichtiges Element ist vor allem die Zusammenstellung des Equipments. So wenig wie möglich, aber nichts Entscheidendes vergessen, lautet dabei mein Motto. Ich werde ja über fast zwei Wochen komplett auf mich alleine gestellt sein, deshalb spielt die Ausrüstung eine so zentrale Rolle. Essensvorräte, GPS-Gerät und vor allem das Satellitentelefon sind unverzichtbare Gegenstände.
Was meinen Sie ist die größte Herausforderung dieses Abenteuers?
Die hohen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, für die die Gobi bekannt ist. Aber sicher auch die regelmäßige und rechtzeitige Auffüllung meiner Wasservorräte. Ich bin darauf angewiesen, immer rechtzeitig an den Zivilisationspunkten, an denen es Trinkwasser gibt, anzukommen.
„Break your limits“ ist Ihr Motto. Bei dieser Solo-Expedition haben Sie ja niemanden dabei, der Sie motiviert, weiterzumachen, wenn es Ihnen körperlich oder mental nicht so gut geht. Bedeutet das auch für Sie, Ihre Grenzen noch einmal zu erweitern?
Auf jeden Fall. Genau deswegen starte ich dieses Mal total „solo“, um diese totale Einsamkeit und Abhängigkeit von sich selber voll und ganz zu erleben. Es handelt sich um eine extreme, mentale Herausforderung, Energie und neuen Willen nur aus mir selber herausholen zu können. Insofern wird es sicher eine neue Grenzerfahrung für mich!
Was bewegt Sie, mehrmals pro Jahr ein so umfangreiches Extremabenteuer zu planen und zu laufen?
In erster Linie meine Neugier. Neugier auf die Erforschung der eigenen Grenzen. Der körperlichen wie der mentalen. Die eigenen Grenzen immer wieder zu erfahren, diese zu verschieben und neu zu definieren – das bedeutet für mich allerhöchste Lebensqualität. Ich liebe diese intensive Erfahrung, wenn ich über den an sich schon toten Punkt noch weitermache, wirklich an meine Grenzen gehe. Aber auch die Neugier auf neue Kulturen und Menschen. Ich erfahre immer so viel Freundlichkeit von den Menschen, denen ich begegne. Und ein sehr wichtiger Grund ist für mich auch, neue Impulse und Ideen für meine berufliche Tätigkeit als Vortragsredner zu erhalten und meine Erfahrungen – reicher um jene aus der Wüste Gobi – an mein Publikum weitergeben.
Worauf freuen Sie sich dieses Jahr noch?
Auf meine Familie, nach der Rückkehr aus der Wüste. Und auf weitere Projekte im nicht-läuferischen Bereich, die gerade noch in Vorbereitung sind. Eine spezielle Vorfreude habe ich auf mein neues Buch „Abenteuer Motivation“, das im Oktober erscheint. Ich gebe darin Motivationsimpulse und –tipps, die ich auf allen meinen bisherigen Läufen selber erlebt und erfahren habe. Ein Praxisbuch der gelebten Motivation für alle, könnte man sagen.
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