Fataler Trend: Führung by E-Mail

Ja, wir wissen, dass Führungskräfte vielbeschäftigte Menschen sind. Übervolle Terminkalender und permanenter Zeitdruck lassen häufig nichts anderes zu, als durch den Tag zu hecheln. Deswegen verwundert es auch nicht, dass die Kommunikation mit ihren Mitarbeitern größtenteils über E-Mail stattfindet. Eine Mail ist schnell getippt. Dass dabei der direkte Kontakt, der Austausch und die Nähe zu den Mitarbeitern auf der Strecke bleiben, wird oftmals erst dann bewusst, wenn sich der Frust im Team schon festgesetzt hat.

Aktuelle Studien und Fachberichte verweisen auf die negativen Auswirkungen eines Managements, in dem das direkte Gespräch mit dem Mitarbeiter kaum noch vorkommt. Dabei handelt es sich keinesfalls nur um „einfache“ Angelegenheiten, die per E-Mail kommuniziert werden. Strategiepapiere, Strukturveränderungen oder Informationen über Kunden werden – nicht selten kommentarlos – per E-Mail zum Abarbeiten weitergeleitet. Fragen oder Rücksprachen sind nicht möglich, weil der Chef für ein Gespräch nicht zur Verfügung steht. Außerdem unterlaufen bei der Flut an digitaler Kommunikation regelmäßig Fehler. Schnell geraten pikante Inhalte wie Mitarbeiter-Bewertungen oder vertrauliche Interna in falsche Verteiler mit unangenehmen Folgen. Ilka Piechowiak, Führungskräftetrainerin und 5 Sterne Rednerin, kennt den Druck in der Führungsebene aus eigener Erfahrung und weiß, wie Fehler inklusive einer Kettenreaktion entstehen.

Das Credo der Keynote Speakerin und ehemaligen Leistungssportlerin: „ Manager müssen sich auch bei der Arbeit hin und wieder ein Timeout nehmen – einen Moment, in dem die Zeit still steht, um zu reflektieren.“ Besonders populär ist dies in den Führungsebenen der Unternehmen nicht. Die meisten Führungskräfte hasten immer weiter auf der Überholspur, mit durchgedrücktem Gaspedal, und merken häufig gar nicht, dass sie nicht mehr auf Kurs sind. Die 5 Sterne Rednerin empfiehlt: „Haben Sie den Mut innezuhalten und Ihre Situation zu überprüfen. Besinnen Sie sich einen Moment, um Ihre Aufgaben und vor allem sich selbst neu ausrichten zu können.“

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