extended-Interview mit Profisegler Dominik Neidhart
1. Schon mal Zuschauer bei einem Kreisliga-Wettkampf (egal welcher Sportart) gewesen?Oder gar Teilnehmer?
Da ich selbst lange Handball gespielt habe, gehe ich bei Gelegenheit gern in die Halle, beobachteund analysiere dort die Bewegungstechnik und das Teamverhalten der Junioren. GroßeFreude an ihrer emotionsgeladenen Spielfreude habe ich auch. Ohne Emotionen geht ebennicht viel. Das kann man auch vom Sport lernen.
2. Drei Plätze in Deutschland, an denen Sie nicht vorbei können, wenn Sie in der entsprechendenStadt sind?
Ich spreche jetzt zunächst von der deutschen Schweiz. In Zürich ist es der Bellevue-Platz,wo ich dann eine Bratwurst mit einem Bürli esse. Pontresina, weil ich dort weit in dasunwahrscheinliche Rosegtal hineinwandern kann. In Berlin der Schlachtensee, wo ich ausNostalgie schwimme.
3. Welche Tat/Leistung eines Menschen oder Teams hat Sie in jüngster Zeit am meistenbeeindruckt?
Beeindruckt werden kann man ja positiv oder negativ. Ich bin immer stark negativ beeindruckt,wenn die Mannschaft von Herta BSC nur mittelmäßig auf dem Platz hin und her rennt undden Ball nicht in das gegnerische Tor bringt, obwohl sie auf einem festen Boden spielen. BeimSegeln auf dem Meer kann man das nicht. Deshalb ist Hochseesegeln eine königliche Sportart.
4. Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Darüber redet man nicht, sondern hat es. Oder eben auch nicht, dann redet man besser garnicht darüber. Geld ist ein Stoff, der starke Leidenschaften entfesselt.
5. Welches Buch liegt bei Ihnen seit Wochen ungelesen auf dem Tisch?
Leider, leider nicht nur eines, sondern der ganze Nebentisch ist voll ungelesener Bücher. Aberich habe den festen und absolut unwiderruflichen Vorsatz gefasst, endlich das Buch „Erkennedich selbst“ von Richard David Precht zu lesen. Vielleicht kann ich dann besser auftreten.
6. Welchen Satz möchten Sie in einer Rede oder einem Vortrag nie (wieder) hören?
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es um einen laufenden Prozess geht.
7. Ihr Rezept gegen Lampenfieber?
Ich habe immer ein kleines Notizbuch mit klugen und lustigen Sprüchen bei mir, wenn ich auftretenmuss. Dann lese ich darin, um mich abzulenken. Zwei vergesse ich nicht: „Die meistenProbleme entstehen durch ihre Lösungen“. Und der Lehrer zu seinen Schülern: „Hört, ihr könntalles machen, was ihr wollt, aber gehorchen müsst ihr.“
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