5 Sterne Redner

Mit Köpfchen und Gedächtnis zum Weltrekord

5 Sterne Redner Boris Nikolai Konrad Gedächtnistrainer und Weltrekordhalter in der Disziplin "Namen und Gesichter merken", beweist in Augsburg von Neuem seine Künste für einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde. Ob der Versuch erfolgreich war? Lesen Sie dazu im Anschluss den gesamten Artikel von Judith Strußenberg im Wortlaut:

Guiness-Buch der Rekorde
Augsburg: Mit Köpfchen und Gedächtnis zum Weltrekord

Er ist Weltrekordhalter im Gedächtnis-Sport, jetzt kommt er ins Guiness-Buch der Rekorde: Gedächtnistrainer Boris Konrad hat mit Namen, Zahlen und Zeitdruck kein Problem.

Einkaufszettel, ein Adressbuch oder einen Geburtstagskalender bräuchte Boris Konrad nicht. Der 26-Jährige gehört zur Weltspitze des Gedächtnissports, er ist Weltrekordhalter. Jetzt hat er dieser Liste in der Cocktailbar Purist (Volkhartstraße) noch einen Titel hinzugefügt. Es prägte sich Namen und Geburtsdaten von 21 Personen in nur zwei Minuten ein und gab sie dann korrekt wieder.

„Ich wollte den Rekord haben und ich wusste, dass es schwierig aber machbar ist“, erzählt er. Um den Rekord für das „Guinnessbuch der Rekorde“ zu dokumentieren, wurde er von einem Kamerateam begleitet und der Versuch von zwei Zeugen überwacht. „Jetzt werden die Unterlagen nach England geschickt und der Rekord dann eingetragen“, erklärt Konrad das Vorgehen. Heute wird darüber in „Abenteuer Leben“ auf Kabel 1 berichtet.

„Es ist beeindruckend, wie hochkonzentriert er das gemacht hat“, sagt Matthias Möschl, der der Augsburger Agentur 2watch media seine Bar für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt hat. Was andere so ins Staunen versetzt, ist eigentlich einfach, verrät Konrad. „Ich merke mir sowohl die Namen als auch die Zahlen in Bildern, aus denen ich eine kleine Geschichte bastele.“ So wird in seinem Kopf aus Matthias eine Matte und aus dem Geburtstag, dem 30. Januar 1970 eine Maus, die auf dieser Matte sitzt und Käse frisst. „Hat man sich so ein System zurechtgelegt, ist die Geschwindigkeit nur noch Trainingssache.“

Um für den großen Tag zu üben, hat sich der 26-jährige Doktorand (Thema der Dissertation ist die Funktionsweise von Gedächtnistechniken) am Münchner Max-Planck-Institut ein Computerprogramm geschrieben, das zufällig Namen, Geburtsdaten und Gesichter generiert. Auf die Idee, dass der Gedächtnissport etwas für ihn sein könnte, kam er 2002, als er in einer Fernsehsendung den damaligen Deutschen Meister im Gedächtnissport sah.

Mittlerweile richtet sich sein Blick auf die im Oktober anstehende Weltmeisterschaft. Dort gilt es für ihn, den Weltrekord in der Kategorie „Namen und Gesichter merken“ zu verteidigen. Dieser liegt bei 201 Namen und Gesichtern, die er sich in 15 Minuten einprägte. Außerdem will er den Titel in der Kategorie „Wörter merken“ zurückerobern. 301 Begriffe muss er sich dafür in 15 Minuten einprägen.

Boris Konrad ist keiner, der sich auf seinen Titeln ausruhen würde. Einen großen Traum hat der junge Mann noch, der in seiner Freizeit als Schiedsrichter Fußballspiele der Landesliga pfeift: Den Gesamtgewinn der Weltmeisterschaft in allen zehn Kategorien.

Denjenigen, die schon zufrieden damit sind, wenn sie bei einer größeren Konferenz die Namen aller Kollegen parat haben, rät Boris Konrad, ab jetzt einfach eine Woche lang zu versuchen sich jeden Namen einzuprägen, den man liest oder hört. „Wenn man sich zu jedem Namen ein passendes Bild überlegt und dieses mit dem Namen verknüpft, lassen sie sich viel besser merken“, rät Boris Konrad und er muss es ja schließlich wissen.