„Fehlerkultur“ ist in Deutschland noch immer ein Fremdwort

Deutschland belegt in Sachen Fehlerkultur im Vergleich mit 61 Ländern den 60. Platz. Das belegt eine Studie, die Prof. Dr. Phil. Michael Frese am Lehrstuhl der Leuphana-Universität Lüneburg durchführte. Dort hat er den Lehrstuhl für Innovationsforschung und Entrepreneurship inne. Fehler zu machen oder gar noch schlimmer: an etwas zu scheitern gilt im deutschsprachigen Raum als Manko, denn der Umgang mit Fehlern hat keine Tradition. Das zeigen politische und gesellschaftliche Diskussionen oder auch die Rechtfertigungsversuche von Führungspersönlichkeiten in der Wirtschaft immer wieder, wenn es darum geht, Fehler einzugestehen. Fehler sind nicht nur schlecht für die berufliche Karriere, wer Fehler macht, wird oft auch sanktioniert. "Das Gegenteil ist der Fall!", sagt Felix Brunner überzeugt, der ein Vorbild im Umgang mit Veränderungen und Fehlerkultur ist und diese Thematik in seinem Vortrag „Fehlerkultur: Scheitern ist ok“ dem Publikum vermittelt.

In vielen anderen Industrienationen und Ländern geht man sehr viel offener mit dem Thema Scheitern und Fehlerkultur um. In den USA beispielsweise werden Fehler als Chance verstanden. Es ist daher keine Seltenheit, dass erfolgreiche amerikanische Unternehmen nicht nur Fehler eingestehen, es wird auch sehr oft darüber berichtet, welche Lehren man aus seinen Misserfolgen ziehen konnte. US-Amerikanische Unternehmen fördern so den richtigen Umgang mit Fehlern. In Deutschland hingegen werden Fehler mit Schuld gleichgesetzt. Das bremst viele Chancen aus, was den Lerneffekt betrifft. Es wirkt sich zudem negativ auf das Engagement von Mitarbeitern aus - und damit letztendlich auch auf den Erfolg eines Unternehmens. Die Angst vor Schuldzuweisungen oder Sanktionen durch Scheitern- ob nun direkt oder indirekt - sorgt dafür, dass Innovationen und neue Wege zögerlich vorangetrieben werden oder sich nicht frei entfalten können. Nur wenn Fehler offen kommuniziert werden, kann man etwas daraus lernen. Nur mit der richtigen Fehlerkultur hat man eine Chance für Verbesserungen oder etwas Neues.

Mit diesem Thema hat sich 5 Sterne Redner und Vorbild im Umgang mit Veränderung und Fehlerkultur Felix Brunner ebenfalls in seinem Vortrag zum Thema Fehlerkultur eingehend befasst. Er ging der Frage nach, warum Fehler nicht als Chance verstanden werden und warum im deutschsprachigen Raum nur zögerlich an einem Aufbau einer Fehlerkultur gearbeitet wird. Felix Brunner hat selbst erlebt oder beobachten können, welche erstaunlichen Ergebnisse und Erfolge möglich waren – und das nur aufgrund von Fehlern. „Der Erfolg der Raumfahrt beispielsweise ist eine Geschichte, die von Fehlern und Rückschlägen geprägt ist. Aber ohne diese Erfahrungen wären Mondlandung oder ISS nicht möglich“, sagt der 5 Sterne Redner.

Seine positive Einstellung zu Fehlern stammt aus Brunners Elternhaus, dort wurde eine offene Fehlerkultur vorausgesetzt, die das Vorbild im Umgang mit Veränderungen und Fehlerkultur in seinem Vortrag Fehlerkultur an das Publikum weitergibt. Er konnte sich Misserfolge leisten, und das ohne Angst. Fehler wurden von seinen Eltern nicht als etwas Schlechtes bewertet - im Gegenteil, sie förderten den richtigen Umgang mit Fehlern. Das beflügelte seinen Tatendrang und seine Entwicklung. Mit knapp 20 erlitt der 5 Sterne Redner einen schweren Sportunfall und ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt. Was andere als Niederlage werten würden, nutzte Brunner als Chance. Aufgrund der gemachten Erfahrungen setzte er sich mit der Thematik von Rückschlägen und dem Scheitern intensiv auseinander. Der Experte für Veränderungsprozesse entwickelte daraus eine eigene Philosophie. „Mein Erfolg als Sportmanager, Keynotespeaker und Buchautor wäre nicht möglich gewesen, wenn ich in Selbstmitleid versunken wäre. Es ist wichtig, auch nach harten Rückschlägen wie meinem Unfall am Berg aufzustehen, die veränderte Situation mit neuem Mut anzunehmen und sie in etwas Positives zu verwandeln“, sagt der 5 Sterne Redner.In seinem Vortrag „Fehlerkultur: Scheitern ist ok“ geht der Experte für Krisenmanagement vertiefend auf diese Thematik ein. Er zeigt auf, welche Ängste bei der Implementierung einer Fehlerkultur eine Rolle spielen und an welchen Vorbildern man sich orientieren kann, um sie zu überwinden. Brunner beschreibt in seinem Vortrag zum Thema Fehlerkultur ebenso, warum Respekt und Achtsamkeit dabei eine entscheidende Rolle spielen. Denn: Täglich gibt es Veränderungen, die das Betreten von Neuland erforderlich machen. Niemand kann auf einem neuen Weg vorhersehen, ob eine Idee, ein Produkt oder ein Vorhaben tatsächlich funktionieren.

Es ist wichtig, zuzulassen, dass Menschen Fehler machen. In seinem Vortrag Fehlerkultur zeigt Felix Brunner, dass man aus Angst vor dem Scheitern oder den Konsequenzen dieser Fehler keine Zukunftsängste entwickeln sollte. Man sollte aus Angst vor dem Scheitern oder den Konsequenzen dieser Fehler keine Zukunftsängste entwickeln. „Wenn der Mut fehlt und der Wille versagt, dann sind kaum Erfolge zu erzielen. Neues oder Innovationen stagnieren. Das schlimmste, was in solchen Situationen passieren kann, sind Schuldzuweisungen. Sie lähmen schließlich alles“, ist das Vorbild im Umgang mit Veränderungen und Fehlerkultur Brunner überzeugt. Lernt man allerdings den richtigen Umgang mit Fehlern und lässt man Fehler zu, erkennt man darin das Positive und geht offen mit dem Hinfallen und immer wieder Aufstehen um, dann profitieren alle davon. Will Deutschland in diesem Punkt nicht mehr zum Schlusslicht gehören, ist es also höchste Zeit für die Implementierung einer Fehlerkultur.