Was Sie schon immer über Gedächtnis wissen wollten

5 Sterne Redner und Gedächtnisweltrekordhalter Dr. Boris Nikolai Konrad ist Gedächtnisexperte, Gedächtnistrainer und Vortragsredner zum Thema Gedächtnis. Er ist Deutschland Superhirn und Weltmeister im Namen merken. Er weiß genau, wie das menschliche Gehirn funktioniert und zu welchen Leistungen es fähig ist.

„Ein gutes Gedächtnis ist erlernbar“, sagt Gedächtnisexperte Dr. Boris Nikolai Konrad. Jedes Hirn lässt sich trainieren, und das in jeder Altersgruppe. Wie aber funktioniert Gedächtnis genau?

Es stellt sich die grundsätzliche Frage, was Gedächtnis eigentlich ist. Das Gehirn hat keine Festplatte wie ein Computer, auf der alles für immer gespeichert bleibt. Je nach Inhalt und Alter der Inhalte spielen ganz unterschiedliche Bereiche des Gehirns eine Rolle. Unser Gehirn besteht im Wesentlichen aus Nervenzellen, den Neuronen. Jede dieser Nervenzellen ist im Gehirn über die Synapsen mit anderen Nervenzellen verbunden. Die Synapsen ändern sich ständig, sie entstehen neu oder gehen unter. Durch wiederholten Gebrauch werden sie effizienter, durch Nichtgebrauch leistungsschwächer.

Auf einer höheren Ebene gehen die Modelle der Hirnforscher von verschiedenen Gedächtnissystemen aus. Bei der langfristigen Speicherung wird das „deklarative“ und das „prozedurale“ Gedächtnis unterschieden. Das prozedurale Gedächtnis beinhaltet reine Bewegungsabläufe. Das deklarative Gedächtnis ist das, was wir explizit beschreiben und erklären können.

Spannend ist auch die Erkenntnis, was wir uns wie lange merken. Die kürzeste Zeit umfasst das sensorische Gedächtnis, in dem Inhalte nur für Sekundenbruchteile gespeichert werden. Dann folgt das Kurzzeitgedächtnis mit einer Speicherdauer von einigen Minuten. Danach kommt das Langzeitgedächtnis, das alles beinhaltet, was länger als einige Minuten gespeichert wird und den Menschen die meisten Probleme macht.

Hier setzen auch die Mnemotechniken genannten Gedächtnismethoden an. In seiner Dissertation konnte Konrad mit Hilfe funktioneller Kernspintomographie zeigen, dass mit Hilfe dieser Methoden Gedächtnisinhalte direkt ins Langzeitgedächtnis eingebunden und schon nach Sekunden von dort abgerufen werden, statt wie üblich den Weg über das Kurzzeitgedächtnis zu gehen. 

„Alle Mnemotechniken basieren sauf dem gleichen Fundament: Anstatt sich die Inhalte direkt zu merken, werden diese in Bilder umgewandelt. Das Gehirn kann sich Bilder deutlich besser merken als sprachliche Informationen. Gedächtnistechniken beruhen auf der Fähigkeit des Gehirns, auf dieser Basis rasch Verknüpfungen herzustellen.“ erklärt Konrad. Dies zeigt auch die Dominanz unseres visuellen Systems besonders deutlich: von allen Neuronen, die Sinneseindrücke verarbeiten, sind ungefähr 90 % für die Augen zuständig.

Durch entsprechendes regelmäßiges Training ist ein gutes Gedächtnis wirklich für jeden in jedem Alter zugänglich und kann Karrierefaktor Nummer eines werden. Das gilt auch in Zeiten von Wikipedia, Google & Co. Das Verständnis von teilweise neuen Sachverhalten wird für uns immer detaillierter und eingängiger sein, wenn dazu bereits Informationen im Gedächtnis vorhanden sind.

Schon immer war Gedächtnistrainer und Keynote Speaker Dr. Boris Nikolai Konrad vom Thema Lernen fasziniert. Während seines Studiums der Physik und angewandten Informatik beschäftigte er sich bereits mit den verschiedenen Möglichkeiten der Gedächtnisoptimierung. Auch im Fernsehen überzeugte er, u.a.. "allein dreimal bei Wetten Dass ...?“, mit seinen außerordentlichen Fähigkeiten im Bereich Gedächtnisleistung und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass ein gutes Gedächtnis wirklich erlernbar ist. Er ist zur Zeit wissenschaftlich am Donders Centre for Cognitive Neuroimaging im niederländischen Nimwegen tätig und promovierte zuvor in München über die neuronalen Grundlagen von außergewöhnlichen Gedächtnisleistungen.